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-2004-


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Schützenfest in Müllenbach
- Frank Kuttert nach 79. Schuss neuer Müllenbacher Schützen­könig
- Herbert Wolfslast für 70-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt
- Verdiente Schützen hoch dekoriert
von Stefan Viebahn
Frank Kuttert aus Schemmen ist nach dem alles entscheidenden 79. Schuss neuer Müllenbacher Schützenkönig. Der 34-Jährige hatte sich zuletzt gegen zwei Mitbewerber durchsetzen können: Sein Va­ter Peter Kuttert hatte ebenso ernste Absichten wie der nunmehr seit Jahren schon nach der Königswürde greifende Pascal Foechterl. Als um 15.30 Uhr der zwölf Kilogramm schwere, mit 142 Zentimeter Spannweite und 90 Zentimeter Rumpflänge ausgestattete "Bussard vom Lambachtal" am Gittermast hochgezogen wurde, waren acht Schützen angetreten um Müllenbacher Schützenkönig zu werden. Das Bewerberfeld lichtete sich, als der "Bussard vom Lambachtal" relativ schnell unter den gezielten Schüssen zerlegt wurde. Nach dem Königsschuss brauchte Frank Kuttert einige Minuten um sein Glück zu fassen. Erst dann konnte er auf den Schultern zweier Offiziere in die volle Festhalle getragen und dem Müllenbacher Schützenvolk präsentiert werden. Gut zwei Stunden später nahm Frank Kuttert mit seiner Ehefrau und nunmehr Schützenkönigin Mo­nika die Königsinsignien von den scheidenden Majestäten König Jürgen und Königin Petra aus dem Hause Schenk entgegen.
Nach dem kalt-nassen Verlauf des Frühjahres und bisherigen Som­mers ist es besonders erwähnenswert, dass seit dem letzten Gewit­ter und Regenguss am Freitagmorgen das Schützenfestwochenende sich bis zum Beginn des Vogelschießens am Sonntagnachmittag bilderbuchmäßig zeigte. Das Platzkonzert am Samstagnachmittag mit der Hünsborner Blasmusik unter Leitung von Rudolf Strieder konnte in leicht-eleganter Sommerkleidung ohne Schirm besucht werden. Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren durstfördernd, jedoch nicht dursttreibend. Als das Fest offiziell um 18 Uhr mit fünf Böller­schüssen eröffnet wurde, konnte keiner der Besucher sich der Fas­zination "Müllenbacher Schützenfest" entziehen. Angetreten wurde am Haus Müllenbach und traditionsgemäß ging der erste Zug zum Kriegerehrenmal auf den Friedhof mit sich anschließendem Kirch­gang. In diesem Jahr passierten die Schützen in stillem Gedenken das Grab des leider viel zu früh im vergangenen Februar verstor­benen Hauptkassierers des Vereins Walter Niehaus. 120 Schützen hörten Pastor Pietschmanns Festpredigt, in der er die Gemein­schaftsleistung des Vereins zum Aufbau des neuen Schießstands ebenso herausstellte, wie das gemeinsame Ziel der Christen und Schützen: das Ziel zu treffen.
Nach dem Kirchgang wurden s.M. König Jürgen und Königin Petra aus dem Hause Schenk samt Hofstaat vom Haus Müllenbach zum Festkommers in der Festhalle abgeholt. Der 1. Vorsitzende Udo Herrmann eröffnete den feierlichen Kommers in der vollbesetzten Schützenhalle mit der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste, dar­unter das amtierende Marienheider Königspaar, den Vorsitzenden der Marienheider Schützen Hans Nieß, den Marienheider Bürgermei­ster Uwe Töpfer und natürlich - quasi als Star des Abends - den mit 70-jähriger Vereinszugehörigkeit dienstältesten Schützen des Müllenbacher Schützenvereins Herbert Wolfslast. Erstmalig konnte der frühere Gemeindedirektor Werner Knabe mit Gattin nicht zum Festkommers begrüßt werden - aus gesundheitlichen Gründen hatte er sich entschuldigen müssen. Der 1. Vorsitzende dankte nochmals allen Helfern, Spendern und beteiligten Unternehmen, die den Wie­deraufbau des im Jahr 2000 abgebrannten Schießstandes ermöglicht haben, so dass nach drei Jahren Pause im Juni diesen Jahres das traditionsgemäße Preisschießen wieder stattfinden konnte. Auch der Presse dankte Udo Herrmann für die Begleitung des Projekts "Wiederaufbau Schießstand" durch eine ausführliche Berichterstat­tung in Wort und Bild. Der MGV Müllenbach unter Leitung seines Dirigenten Ralf Zimmermann brachte die Stücke "Valencia", "Du ge­hörst zu mir" und "Die kleine Kneipe" mit viel Engagement und Können zu Gehör.
Totenehrungen sind normalerweise mehr oder weniger erhebende Standardprogrammpunkte auf einem Festkommers, über die in der Regel nicht weiter berichtet wird. In diesem Jahr aber wurde die Totenehrung zu einem Höhepunkt des Abends. Hauptmann Mattias Pack gedachte der 16 im letzten Schützenjahr verstorbenen Schützenbrü­der nicht mit vorgefertigten Floskeln, sondern mit wirklich er­greifenden und persönlichen Worten, bei denen auch der abgeklär­teste Besucher des Festkommers ergriffen innehielt. Hauptmann Pack sagte später: "Viele der Verstorbenen habe ich persönlich sehr gut gekannt, einigen verdanke ich viel und deshalb musste das so sein...".
Musikalisch wurde der Kommers vom Musikverein "Hoffnung" Hünsborn zum fünfzehnten Mal gestaltet. Der Dirigent Rudolf Strieder, be­reits zum zweiten Mal in Müllenbach, setzt mit seiner Kapelle nicht nur akustische Akzente, sondern visualisierte die Musik­stücke durch seinen eigenen Körpereinsatz während des Dirigats überaus plastisch.Nun wurde Herbert Wolfslast als dienstältester Schütze für seine 70-jährige Vereinstreue geehrt. Ein Schützenbruder, der auch heute noch aktiv am Vereinsleben teilnimmt und während des Wie­deraufbaus des Schießstands immer wieder vorgefahren ist, um sich über den Baufortschritt zu informieren. Bürgermeister Töpfer ehrte ihn in seiner Ansprache als Unternehmer mit noch echter sozialer Verantwortung. Was zum Beispiel darunter zu verstehen ist, erfuhren die Besucher des Festkommers im Laufe der weiteren Laudatio: Die Vogelstange des Müllenbacher Schützenvereins ist ein Gittermast, der von Herbert Wolfslasts Mitarbeitern in seiner Firma während der regulären Arbeitszeit mit firmeneigenem Materi­al hergestellt wurde.
Auch jüngere verdiente Schützen wurden ausgezeichnet: Den Orden für treue Dienste erhielt Oliver Krause aus der Schießkommission. Mit dem großen Verdienstorden wurden Meik Brinkmann, Olaf Reusch und Albrecht Lüsebrink ausgezeichnet. Die amtierende Majestät, König Jürgen aus dem Hause Schenk, beging sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Fahnenträger. In die Fußstapfen seines Vaters Karl-Heinz tritt Volker Klucke, indem er die Leitung der Schieß­kommission übernimmt. Dieses verantwortungsvolle Amt fordert den ganzen Mann und so schied Volker Klucke auf eigenen Wunsch nach 26 Dienstjahren als aktiver Offizier aus. Armin Hombitzer quit­tierte den Fahnenträgerdienst nach 27 Jahren, ebenso seine Kame­raden Peter Ebert und Volker Wenzel mit je 25 Dienstjahren. Die drei Fahnenträger wurden ebenso mit dem Großen Orden des Grafen von Moellenbieck geehrt wie Wolfgang Gaudich, der seit 25 Jahren erfolgreich als Pressewart des Vereins tätig ist.
Nach Herbert Wolfslast wurden weitere Schützen für ihre langjäh­rige Treue zum Verein ausgezeichnet.
Für 50-jährige Vereinsmitgliedschaft wurden geehrt:
Siegfried Dillmann, Müllenbach; Manfred Fischer, Niedernhagen; Erwin Lessmann, Dannenberg; Hans-Gerd Müller, Stülinghausen und Paul Wernscheid, Müllenbach.
Auf 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft konnten zurückblicken:
Karl-Friedrich Backhaus, Oberwipper; Alexander Bock, Olpe; Heinz Brune, Müllenbach; Horst Engelbertz, Siepen; Peter Fuchs, Drieberhausen; Wolfgang Hendricks, Unnenberg; Gerd Rüdiger Hoff­mann, Alzenau; Tilo Hübler, Müllenbach; Johannes Friedrich Latz, Börlinghausen; Erwin Löhr, Müllenbach; Ottomar Lüsebrink, Kals­bach; Helmut Manz, Müllenbach; Rolf Medgenberg, Schemmen; Erhard Rauhe, Müllenbach; Heinz Ritter, Dannenberg; Gerhard Schuppe, Hardt-Oberrengse; Herbert Soßna, Müllenbach; Harald Trommershausen, Essen und Joachim Viesteg, Müllenbach.
Ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum konnten feiern:
Manfred Becker, Müllenbach; Ian Bundey, Obernhagen; Bernd Kühr, Marienheide; Norbert Laufer, Meinerzhagen; Ralf Masolle, Marien­heide; Reimund Pfälzer, Dannenberg; Andreas Schäfer, Rodt; Axel Schulze, Müllenbach; Mattias Tennagels, Gervershagen; Peter Viebahn, Gummersbach; Heinz Voiß, Müllenbach und Erich Wernscheid, Meinerzhagen.
Während des Preisschießens im neuen Schießstand "Am Brecher" wurde auch wieder der Königspokal bzw. Siegfried-Soennecken-Ge­dächtnispokal ausgeschossen: Zu diesem Wettbewerb sind der amtie­rende als auch alle früheren Könige des Schützenverein Müllenbach zugelassen. Mit 57 von 60 möglichen Ringen entschied Reiner Schenk, dicht gefolgt von einigen seiner Konkurrenten, den Wett­bewerb für sich und freute sich, den Königspokal in Empfang neh­men zu dürfen.
Nach so vielen Ehrungen brachte der Musikverein "Hoffnung" Hünsborn dann noch einmal richtig Stimmung in die Festhalle: Mit dem Potpourri "Stimmungsparty", der inoffiziellen Müllenbacher Schützenhymne "Fliegermarsch" und dem traditionellen "Frei Weg" waren alle Besucher auf den Beinen, klatschten und sangen und erbrachten wiederum den Beweis, dass Müllenbach richtig feiern kann.
Am Sonntagmorgen wurden die Schützen um 7.30 Uhr mit Böllerschüs­sen aus dem Schlaf gerissen, um eine halbe Stunde später am Haus Müllenbach zum Abholen des Königs an der Königsresidenz anzutre­ten. König Jürgen und seine Königin Petra konnten unter einer prachtvoll geschmückten Ehrenpforte 352 Schützen in der Hochstra­ße in Müllenbachs Westen zum Frühschoppen begrüßen. Das Wetter war wie bestellt, leicht bewölkt mit überaus angenehmen Temperaturen. Die Temperatur des Bieres stimmte ebenfalls und schnell schmeckte auch die zweite Flasche schon wieder. Unter den Klängen des Musikvereins "Hoffnung" Hünsborn, des Musikzugs der Feuerwehr Marienheide und des Fanfarenzugs Meinerzhagen zogen die Schützen anschließend zum Männerfrühschoppen in die Schützenhalle. Der weitere Sonntagvormittag wurde musikalisch von den drei genannten Musikzügen abwechslungsreich gestaltet.
Der frühere und der amtierende Leiter der Hallenkommission, Hans-Georg Becker und Norbert Pastuschka, wurden von der "T-Shirt Kommission" für ihre zukunftsweisenden personalsparenden Hallenreinigungstechniken mit dem großen "Kärcher-Orden am Bande" ausgezeichnet. Weniger comedymäßig ging es dann bei den Pokalver­leihungen zu: Der Volker-Wenzel-Jugendpokal war ebenfalls während des Preisschießens an den vier Sonntagen vor dem Schützenfest ausgeschossen worden. Julian Schenk bekam als bester Schütze den Pokal von Volker Klucke überreicht. Der dritte während des Preis­schießens ausgeschossene Pokal ist der der Bergisch-Märkischen Steinindustrie: Willi Schäfer war wiederum der erfolgreichste Schütze in diesem Wettbewerb.
Nach dem Frühschoppen um 13 Uhr zog es die einen zur Schießbude, um sich auf das bevorstehende Vogelschießen vorzubereiten, mit derselben Absicht gingen die anderen zur Würstchenbude, eine dritte Kategorie Schützen zieht es aber nach Hause, um ein wenig in Innungen zu gehen, bevor dann um 15 Uhr der große Festzug begann.
Der große Festzug ist und bleibt ein weiterer Höhepunkt des Müllenbacher Schützenfestes. Viele Schaulustige aus dem Kirch­spiel Müllenbach, aber auch aus den umliegenden Städten und Ge­meinden, kommen eigens wegen dieses Ereignisses angereist. Die Damen des Hofstaats sommerlich-weiß gekleidet mit grün-weißen Seidentüchern um die attraktiven Schultern und die Hofherren in hellen Sommeranzügen ließen kaum glauben, dass der Sommer bisher alles andere als sommerlich war. Das Königspaar, in der festlich mit Eichenlaub geschmückten Kutsche, genoss den von zeitweise etwas störrischen Zugpferden ausgehenden Nervenkitzel. Letztlich kam aber der gesamte Zug auf dem Hallenvorplatz wohlbehalten an und freute sich auf einen spannenden Wettbewerb um die Königswür­de für das Schützenjahr 2004/2005.
Bei der Krönung der neuen Majestäten um 19 Uhr in der Festhalle dankte der 1. Vorsitzende Udo Herrmann zunächst der scheidenden Majestät und dem Hofstaat für die würdevolle Repräsentanz des Vereins während des Schützenjahres 2003/2004, für die vielen ge­leisteten Arbeitsstunden am Schießstand und für die Unterstützung bei der Ausrichtung der Schießstandeinweihung und des Seniorenkaffeetrinkens. Dann stellte er den neuen Müllenbacher Schützenkönig vor. Frank Kuttert aus Schemmen, 34 Jahre alt, frü­herer Handballspieler und seit 13 Jahren Mitglied im Schützenver­ein, von Beruf Postbeamter, wird zusammen mit seiner Ehefrau Monika die Königsfreuden und -pflichten für ein Jahr übernehmen.
Ex-König Jürgen dankte in seiner Abschiedsrede seinem Hof, seinem Hofmarschall Stefan Viebahn und besonders seiner Schwester Andrea für die Unterstützung und Hilfe im vergangenen Schützenjahr. Sein Dank ging auch an den Vorstand des Vereins, der ebenso seinen Teil zu einem unvergesslichen Hofjahr beigesteuert hatte. Ab­schließend appellierte er an alle Schützenbrüder: "Tut es, es ist phantastisch in Müllenbach König zu sein, dies sage ich al­len, die in Müllenbach mal Schützenkönig werden wollen."
In seiner Antrittsrede dankte König Frank aus dem Hause Kuttert seinem Vater für den fairen Wettkampf und seiner Frau Monika da­für, dass sie hinter ihm stehe. Nach der Krönung holte der Schützenzug unter den Klängen des Musikvereins Hünsborn den neuen Hof am Haus Müllenbach ab und marschierte anschließend zum Fest­ball wieder zurück in die Festhalle.
Der Festball wurde auch in diesem Jahr wieder gekonnt von der Tanzkapelle "Die Bambis" gestaltet. Das Musikprogramm sorgte für eine tolle Stimmung an den Tischen und eine stets gefüllte Tanz­fläche. Unterstützung in Sachen Feiern kam aus Gimborn: Vorstand und amtierendes Königs- und Prinzenpaar genossen die Partystim­mung bis tief in die Nacht. Irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr am frühen Montagmorgen hatte dieses rauschende Fest dann aber sein glückliches Ende.
Wie jedes Jahr stehen die Kinder im Mittelpunkt des Montags. Während des musikalischen Frühschoppens wetteiferten 23 Jungs im Alter zwischen acht und 14 Jahren um die Kinderkönigswürde. Trotz eigenem Ehrgeiz den Gipsvogel von der Stange zu holen, war sportliche Fairness oberstes Gebot: Mit Beifall wurde jeder gute Schuss des Wettbewerbers honoriert. Der 102. Schuss war dann auch der Königsschuss. Torben Klein riss die Arme hoch und war offen­sichtlich am Ziel eines lang gehegten Traums angekommen - einmal Kinderkönig in Müllenbach zu sein. Allein die anschließende Pro­zedur des Zusammenstellens des Kinderhofes ist dann für die Jun­gen und Mädchen ebenso spannend wie das eigentliche Vogelschie­ßen. Das Kinderfest am Nachmittag bot Zauberprogramm, Mitmar­schieren im Schützenzug und die traditionelle Überraschungstüte am Festzelt. Natürlich waren anschließend Autoscooter und Kinder­karussell fest in der Hand des Nachwuchses. Während des Männerfrühschoppens am Sonntagvormittag und des musikalischen Frühschoppens am Montagmorgen konnten über 2100 Euro für das Kin­derfest gesammelt werden. Der Hof von König Jürgen und Königin Petra aus dem Hause Schenk spendete allein von dieser Summe 250 Euro.
Der letzte Festzug am Abend führte gemeinsam mit den amtierenden Gummersbacher Majestäten König Uwe und Königin Martina aus dem Hause Dick samt Hofstaat zum Königsball in die Schützenhalle. Was nicht zu glauben ist wurde wahr: die Tanz- und Showband "Sound for you" schaffte die Stimmung in der Halle gegenüber dem Vorabend nochmals zu steigern. Keine Müdigkeit nach mehr als drei Tagen Schützenfest war bei den Müllenbachern zu spüren, es wurde gefeiert als ob es ab Dienstag kein Schützenfest mehr geben sollte. Auch das 447. Schützenfest war wiederum ein tolles, run­des und unvergessliches Fest in dem Dorf, wo die Welt noch in Ordnung ist. Horrido!


Neuer Schützenkönig in Müllenbach: Frank Kuttert schoss den Vogel ab

(sl/07.08.2004-06:22)

(sl/26.7.2004-12:20) Marienheide-Müllenbach – Gestern Nachmittag fiel bereits nach dem 79. Schuss in Müllenbach der Vogel: Der 34-jährige Frank Kuttert hatte den letzten Schuss abgeben und löst somit Jürgen Schenk als Regent der Schützen ab
Beim 447. Müllenbacher Schützenfest stand gestern Nachmittag das obligatorische Königsschießen auf dem Programm. Zehn Kontrahenten hatten sich trotz Regen auf dem Platz vor der Schützenhalle eingefunden, um den Nachfolger von König Jürgen Schenk unter sich auszumachen.

Mehrere hundert Zuschauer bekamen ein spannendes Duell zu sehen, zu dessen Ende hin nur noch drei Schützen übrig geblieben waren. Und so kämpfen Pascal Foechterle, Frank und Peter Kuttert um die Königswürde. Und nach anderthalb Stunden war es dann soweit: Frank Kuttert setzte zum 79. Schuss an und schoss den Vogel ab. Sein Glück konnte der 34-Jährige zunächst nicht fassen, wurde sofort mit Glückwünschen seines Vaters Peter und seiner Kameraden bestürmt, von denen er dann auch durch die jubelnde Menge getragen wurde.

Nur wenige Stunden später wurde er dann in der Schützenhalle gekrönt. Als Königin hatte Kuttert seine Ehefrau Monika gewählt, die das Diadem von Petra Schenk übernahm. Jürgen Schenk, seines Zeichens im letzten Jahr Schützenkönig geworden, gab mit der Königskette und den Eichenblättern die Königswürde an Kuttert weiter und beglückwünschte ihn. Ebenso konnte sich der neue Regent aus Schemmen über die Glückwünsche des Vorstandes freuen: „Wir sind froh, dass der neue König aus einem Außenort und nicht direkt aus Müllenbach kommt“, erklärte Wolfgang Gaudich.

Das gestrige Königsschießen stellte den Höhepunkt des Schützenfestes dar. Bereits am Samstag fand der Festkommers statt, bei dem wieder zahlreiche Schützen für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt wurden. Traditionell mit viel Musik wurde der Kommers auch in diesem Jahr wieder gestaltet. Bereits zum 15. Mal sorgte der Musikverein „Hoffnung“ aus Hünsborn für den musikalischen Rahmen.

Die Geehrten im Überblick:

70 Jahre Schütze:
Herbert Wolflast

50 Jahre Schütze:
Siegfried Dillmann
Manfred Fischer
Erwin Lessmann
Hans-Gerd Müller
Paul Wernscheid

40 Jahre Schütze:
Karl-Friedrich Backhaus
Alexander Bock
Heinz Brune
Horst Engelbertz
Peter Fuchs
Wolfgang Hendricks
Gerd Rüdiger Hoffmann
Tilo Hübler
Johannes Friedrich Latz
Erwin Löhr
Ottomar Lusebrink
Helmut Manz
Rolf Medgenberg
Erhard Rauhe
Heinz Ritter
Gerhard Schuppe
Herbert Soßna
Harald Trommershausen
Joachim Viesteg
 

25 Jahre Schütze:
Manfred Becker
Ian Bundey
Bernd Kühr
Norbert Laufer
Ralf Massolle
Reimund Pfälzer
Andreas Schäfer
Axel Schulze
Matthias Tennagels
Peter Viebahn
Heinz Voiß
Erich Wernscheid
 

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