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-2001-

Veit Gaudich erlegte "Bussard vom Brecher" - Neuer König in Müllenbach

(adi/24.07.2001-00:18)

(adi/22.7.2001-18:15) Marienheide-
Müllenbach - Der 25-jährige Veit Gaudich holte mit dem 86. Schuss Großkaliber den Vogel des größten Schützenvereins in Oberberg von der Stange.
 

[Bilder: Adi --- Der neue König wird gefeiert.]
 
[Beim 86. Schuss zerplatzten die Überreste des Federviehs.]



Nach gut 2,5 Stunden Schießen bei blendendem Sonnenschein hat der Müllenbacher Schützenverein einen neuen König: Das Mitglied der "berühmt-berüchtigten" T-Shirt-Kommission - welche gleich mehrere Aspiranten ins Rennen geschickt hatte - Veit Gaudich zerfetzte den Vogel und nahm sich Britta Berges zur Königin.






Partisanen in Müllenbach - Berüchtigte Schmückfeiern beim Schützenfest

(adi/26.07.2001-11:29)

(adi/25.7.2001-14:50) Von Dirk Adolphs
Marienheide-
Müllenbach - Am Wochenende feierten die Müllenbacher Schützen im 444. Jahr ihres Bestehens ein berauschendes Schützenfest zu dessen Höhepunkten gewiss das Königsvogelschießen am Sonntagnachmittag zählte.
 

[Bilder: Adi --- Der neue König Veit Gaudich wird von seinen Mitbewerbern der berüchtigten T-Shirt Kommission auf Schultern zur Festhalle getragen.]

Diesen Wettstreit konnte der 25-jährige Veit Gaudich für sich entscheiden. Britta Berges steht ihm in seinem Regentenjahr als Königin zur Seite. Der Kinderkönig heißt Julian Schenk und kommt aus einer alt-eingessenen Müllenbacher Schützenfamilie, ebenso wie seine Erwählte, die Kinderkönigin Sina Hevendehl. Die Familien gehören schon seit Generationen dem Schützenvolk an.
 
[Die Partisanen-Veteranen schwelgen in Erinnerungen...]

Im Verlauf des Festkommers am Samstagabend wurden für die 50-jährige Vereinszugehörigkeit folgende Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt: Karl-Friederich Bahs, Marienheide - Manfred Berges, Rodt - Gerhard Hell, Müllenbach - Willi Schäfer, Müllenbach - Günter Schenk, Müllenbach und Wilhelm Viebahn, Müllenbach. Auch für 25- und 40-jährige Treue zu den Schützen wurden zahlreiche Mitglieder ausgezeichnet, für besondere Verdienste bekamen Walter Niehaus, Stefan Viebahn und Klaus Zapper einen Orden, Oberstleutnant Matthias Pack erhielt für sein Engagement im Verein den großen Verdienstorden.
 
[...während die Jüngeren erstmal ihr diesjähriges T-Shirt-Motiv hoch leben lassen.]

Horrido - Moment mal! War das alles, was zu berichten ist über dieses Wochenende? Nein, gewiss nicht. Da gab es noch so einige Dinge mehr, welche der Erwähnung wert sind - setzen Sie sich zurück, entspannen Sie sich und geleiten Sie uns zurück zum vergangenen Freitag.
 

Erstmals hielt Frau Gottesdienst bei Schützen - Zahlreiche Ehrungen beim Kommers

(ls/26.07.2001-15:50)

(ls/25.7.2001-15:30) Von Leif Schmittgen
Marienheide-
Müllenbach - Beim Festkommers des Schützenvereins am Samstag Abend begrüßte der Vorsitzende Udo Herrmann zahlreiche Ehrengäste.
 

[Bilder: Knut Jähnert/Holger Betat --- Tolle Stimmung beim Festkommers: Die Mitglieder tanzten usgelassen auf den Tischen.]



Darunter waren unter anderem Bürgermeister Uwe Töpfer nebst Gattin sowie der Ehrenvorsitzende Horst Esser. Noch-König Axel Wirth mit Königin Miranda wurden besonders herzlich empfangen, da sie mit ihrem Hof ein tolles Schützenjahr gefeiert hatten - nicht umsonst wird der König seit dem Gimborner Schützenfest mit dem Spitznamen „Alexander der Große“ bedacht.
 
[Ausgezeichnet für 25 Jahre Fahnentragen: Armin Hombitzer (2.v.r.); dabei (v.l.) Bürgermeister Töpfer, Vorsitzender Udo Herrmann und sein Vize Reiner Schenk.]



Bei diesem Schützenfest hat es auch eine Premiere gegeben: Zum ersten Mal hielt eine Frau den traditionellen Gottesdienst beim Schützenfest ab. Pfarrerin Elke Bosch wurde ebenso herzlich begrüßt wie der SSV Marienheide mit seinem Vorsitzenden Hans Nies, dessen Mitglieder zahlreich vertreten waren. Dank wurde von Herrmann auch den vielen freiwilligen Helfern ausgesprochen, ohne die die Organisation und Durchführung eines solchen Festes gar nicht erst möglich gewesen wäre.
 
[Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden diese Schützen geehrt.]



Und nach dem Motto „Jedes Jahr was neues“ kam der Vorsitzende auch auf unerfreuliches Ereignis zu Sprechen: Nämlich den Brand im letzten Dezember, als der Schießstand völlig niedergebrannt ist. „Dies war ein großer Schock für uns alle, aber Gott sei Dank ist ja niemand zu Schaden gekommen. Wir sollten diesen Brand als Chance für die Zukunft sehen, und den nachfolgenden Generationen eine Stätte der Geselligkeit bieten.“ Der Vorsitzende machte auch klar, dass der Verein nach wie vor auf die Hilfe von Gönnern und Helfern angewiesen sei.
 
[Auch 40 Jahre sind schon viele dabei.]



Ein Gönner ist unter vielen anderen der Gummersbacher Ehrenvorsitzende Henner Lücken, der dem Schützenverein eine Spende von über 450 Mark zukommen lies. Bis zum Samstagabend waren auch Dank der T-Shirt-Kommission, die 300 Shirts für je 25 Mark verkauft hatte, schon 3.350 Mark für den Schießstandneubau zusammengekommen. Herrmann freute sich über die Zahlreichen Hilfsangebote, und forderte alle zum „Weitermachen“ auf.
 
[Ehrung für die "25-Jährigen".]



Auch die Kiffhäuser-Kameradschaft hatte den Gesamterlös vom „Frühlingsfest“ gespendet, ebenso boten viele Nachbarvereine ihre spontane Hilfe an, damit die Müllenbacher bald wieder ein Lokal für Sport und Geselligkeit haben werden. Spontane Hilfe kann der SV Müllenbach auch von der Gemeinde Marienheide erwarten, wie Bürgermeister Töpfer in seiner Ansprache bekannt gab. „Im Rahmen des Möglichen sind wir gerne bereit zu helfen, wenn unser Engagement erbeten wird“, so der Bürgermeister.
 
[Der Eierhof feierte auch mit.]



Nach den Ansprachen wurde vom Musikverein „Hoffnung“ Hünsborn, der die Müllenbacher das gesamte Schützenfest musikalisch begleitete, der „Müllenbacher Schützenmarsch angestimmt, der die Leute im prall gefüllten Festsaal in Höchststimmung versetzte. Der MGV Müllenbach rundete mit seinen Einlagen den stimmungsvollen Abend ab.
 
Folgende Vereinsmitglieder wurden in diesem Jahr geehrt:



50 Jahre Mitgliedschaft:

Karl Friedrich Bahs (Marienheide), Manfred Berges (Rodt), Gerhard Hell (Müllenbach), Willi Schäfer (Müllenbach), Günter Schenk (Müllenbach) und Wilhelm Viebahn (Müllenbach).



40 Jahre Mitgliedschaft:

Karl Backhaus (Unnenberg), Heinz-Georg Becker (Müllenbach), Gerd Geisler (Kierspe), Manfred Haarhaus (Müllenbach), Helmut Hinze (Müllenbach), Peter Isenburg (Marienheide), Johannes Lütticke (Schemmen), Karl Rauin (Müllenbach), Josef Rüssmann (Listringhausen), Ulrich Saam (Stülinghausen), Peter Schirp (Eberg), Rolf Schneider (Brunohl), Horst Schott (Karlsbach), Gerd Schultheis (Marienheide) Georg Wette (Marienheide).
 
[Auch auf dem Festplatz vergnügten sich Hunderte Menschen.]



25 Jahre Mitgliedschaft:

Hans-Jürgen Dörre (Dannenberg), Siegfried Fischer (Gummersbach), Günter Frewer (Müllenbach), Herbert Frewer (Müllenbach), Ulf Heitmann (Roth), Wolfgang Hell (Müllenbach), Jörg Hevendehl (Müllenbach), Wilhelm Kemper (Wilbringhausen), Hans-Gerd Koch (Karlsbach), Gerhard Lapper (Müllenbach), Uwe Linde (Gummersbach), Norbert Patuschka (Müllenbach), Paul Pollmann (Obernhagen), Dirk Schenk (Müllenbach), Hans-Gerd Schott (Kalsbach), Norbert Schweinsberg (Höfel), Paul Weinert (Rodt).



Orden für treue Dienste:

Walter Niehaus, Stefan Viehbahn, Klaus Zapper.



Großer Verdienstorden:

Oberleutnant Matthias Pack.

 
[Der Fahnenträger der Partisanen Carsten Sachs präsentiert den von seiner Majestät Axel erbrachten Wegezoll: einen Tragegurt für die Fahne.]

Nachdem die letzte Arbeitssitzung des Vereins am Vortage (wir berichteten) keine nennenswerten Mängel für den reibungslosen Ablauf des diesjährigen Schützenfestes aufgetan hatte, wurden die schon im Laufe der Woche aufgestellten Fahnenstangen mit grün-weißen Wimpeln bestückt. Diese Arbeit ist gewiss wichtig, doch allein bestimmt nicht der Erwähnung würdig, gäbe, ja gäbe es da nicht die vielen im Anschluss an vollbrachte Taten berüchtigten Schmückfeiern.
 
[Auf den Schultern der Älteren wächst stützt sich schon die nächste Generation, so ist eine Fortsetzung der Tradition gewährleistet.]

Überall in dem kleinen Dorf Müllenbach sowie auch in seinen Nachbardörfern Dannenberg, Rodt, Börlinghausen und Dahl sowie Obernhagen kündete Tanz- oder Unterhaltungsmusik von geselligem Beisammensein. Der Grund: Es treffen sich die Einheimischen an traditionellen Stellen, um das Schützenfestwochenende einzuleiten. Insgesamt 15 solcher kleinen Kolonien fuhr seine Majestät „Axel der Große“ mit seinem Oberhofmarschall Matthias Pack standesgemäß in einem schwarzen 220-er Mercedes Baujahr 1961 an diesem Abend ab.
 
["Ja, das ist sie die Mülltonne die eine Musikbox sein wollte!".]

Überall gab es einen freudigen, ja schon fast familiären Empfang, was nicht erst an diesem Abend die Beliebtheit "seiner Majestät" bei seinem Volke unter Beweis stellte. „Es war nach einem solchen Hofjahr gewiss einer der ganz großen Höhepunkte für mich, aber es fiel mir auch auch sehr, sehr schwer, an diesem Abend den Zeitplan einzuhalten, da ich gerne überall hätte verweilen wollen. Unser Verein ist wirklich wie eine große Familie! Diese als Majestät zu erleben, diese Gefühl kann man gar nicht beschreiben!“
 
[Die Fahne wird stets gut bewacht.]



Wenn dieser gestandene junge Mann dieses äußert, man in seinen Augen das Feuer erblickt und sein Gesicht ein unvergleichliches Strahlen abgibt, überkommt einen eine gewisse Ahnung, was es heißt, einmal in „Möllenbicke Könich to sin!“



Später des Abends versammelten sich über 300 der "Untertanen" in der Residenz von König Axel und Königin Miranda, dem Landhaus Wirth auf dem Rodt. Eine Live Band sorgte für ausgelassene Vorfeststimmung bis in den frühen Morgen hinein.



Tja, ja der frühe Morgen. Es ist die Rede vom frühen Samstagmorgen. Eingeweihte wissen, wovon nun die Rede ist. In keinem Programmheft , in keiner Zeitung, noch nicht einmal auf den Plakaten wird auf diesen Termin hingewiesen: der Partisanenfrühschoppen.
 
[Ein jeder Schütze hat eine Mütze und diese immer mindestens eine Taufe hinter sich.]



“Moment mal! Partisan? In Müllenbach? Haste Fieber?“ - so fällt die Antwort aus, falls man seinem desinformierten Gegenüber etwas von den Gebräuchen der Müllenbacher Schützen bezüglich Partisanen erzählt.



Partisan, Partisan...?! Was ist das nochmal? Wo gibt es die nochmal? In Südamerika doch, aber hier im Rheinischen, im Oberbergischen, gar in Müllenbach? Manch ungläubiger Blick wurde schon aufgeschnappt beim Gespräch über diese Gruppierung, aber was sagt denn der Brockhaus über dieses Wort? "Partisan: Anhänger; Parteigänger; Freischärler; Wiederstandskämpfer. Partisanen sind Gruppen oder Verbände von Freiwilligen, die sich aus den Bewohnern eines besetzten Gebietes bilden, um außerhalb des Verbandes der Streitkräfte den Kampf gegen den eingedrungenen Kriegsgener zu führen."



Nun wollen wir hier natürlich nicht über irgendeine Kriegsverherrlichung berichten, eher entspricht das Erlebte der Verweigerung oder Missachtung von „altbackenen Grünrock-Schützenbräuchen“ sowie der Tatsache, dass einige ganz eigene Programmpunkte im Verlaufe des Schützenfestes gestaltet werden.
 
[Das Tagewerk der jüngeren besteht hauptsächlich aus der "Wegelagerei".]

Entstanden sind die Müllenbacher Partisanen aus der Schmückfeier im Jahre 1982. „Eigentlich war es halt nur so eine lustige Idee zum Ansporn, wie jeder unserer Gemeinschaft am morgen nach der Schmückfeier schnell wieder auf die Beine zu kriegen sei. Es galt die Absprache das wir uns morgens beim Ernst (Zapfer und Besitzer vom Haus Müllenbach) treffen, und wer als letztes kommt, bezahlt", erinnert sich ein 'Partisan'.
 
[Opfer gefunden, dann im Gleichklang. "Wir woll'n dich tanzen sehn, wir woll'n dich tanzen sehn..."]

"Der Frühschoppen bestand pro Person aus einer Portion Bratkartoffeln, Rührei mit Speck, einem halben Liter Bier und - nicht zu vergessen - einem Wacholder!“ So weiß einer der Mitbegründer dieser mitlerweile 19-jährigen Tradition zu berichten. Seinen Namen wollte er jedoch gemäß dem Brauch nicht kundtun.
 
[Auch die beste Wirtin benötigt mal einen "Pit-Stop".]



„Da gab es früher den Leutnant Hennies“ so der Partisanen-Veteran weiter, „welcher uns sehr wohl gesonnen, und dessen Fürsprache uns sehr gewiss war, den hätte man bald seiner Ehren- und Ordensabzeichen beraubt als Sympathisant der Partisanen. Aber wir haben uns wacker für ihn und unsere Sache eingesetzt. So bekamen wir bald eine eigene Fahne mit richtiger Stange - die erste war eine alte, 'aus einem Garten besorgte' Bohnenstange -, eigene Schärpen und das Zugeständnis, sonntags beim großen Festumzug mitmarschieren zu dürfen. Natürlich mit unserer eigenen Kapelle!"



"Es glich damals einer kleinen Revolution, aber wenn man sieht, wie es heute gehandhabt wird, kann man nur sagen, dass wir es richtig gemacht haben, damals, im Untergrund." Mit einem verschmitzten Lächeln kommen noch Geschichten über die Lippen des Erzählers, dass man sich kaum verwehren kann, zuzuhören und ihn zu begleiten in die fast vergessenen Zeiten. Heute wäre ein Schützenfest ohne Partisanen, ihren eigenen Abkürzungen während des Marsches, den damit verbundenen Späßen und ihrer eigenen Texte zu den Schützenmärschen langweilig, vielleicht schon gar nicht mehr vorstellbar.
 
[Schon in jungen Jahren entwickeln sich Wettbewerbe um die Gunst einer eventuellen Königin.]


 
[Papas Marsch! Papas Mütze! Papas Schuhe?]

An die 120 Partisanen nahmen an dem sagenumwobenen Frühschoppen am Samstagmorgen teil. Spätestens zehn Minuten nach Beginn um 9:40 Uhr, mit dem Einmarsch der widerspenstigen Edelhoff-Mülltonne die lieber eine Musikbox sein wollte, und den aus ihr dröhnenden Rhythmen wusste jeder der Anwesenden diesen Moment zu schätzen. Kommt doch ein Zugehörigkeitsgefühl der

Kameradschaft zustande, welche seines gleichen sucht. Dieses geschieht mitunter nicht nur durch Alkohol, denn so mancher Partisan weiß diese

Feierlichkeit auch nüchtern zu genießen.
 
[Zur Kranzniederlegung am Ehrenfriedhof angetreten.]



Manch einer gehört im "zivilen Vereinsleben" auch als Offizier den Uniformierten an, aber seine Kindheit im Schoße der Partisanen leugnet niemand. So ist auch die T-Shirt-Kommission ein Kind dieser Bewegung und feiert dieses Jahr ihren zehnten Geburtstag. Was lag da näher, als in solch einem Jubiläumsjahr den König zu stellen? Aber dazu später mehr.



Dieses Jahr hatte die Kommission gleich zwei ihrer legendären Shirt's kreiert: Ein offizielles

mit dem Konterfei eines fast unbekannten Müllenbacher Schankwirts nebst Anspielung auf seine selbst erfundene und allerorts gefürchtete Biersorte "Kö-Da-Wa" und eins für den öffentlichen Verkauf, das in grünen Farben und mit dem Schriftzug des Vereins versehen war. Der Verkaufserlös der 300 Exemplare soll dem Neuaufbau des Schießstandes zugute kommen.



Während die "Veteranen" innerhalb ihrer Partisanenburg ein munteres Pläuschchen führten und so mancher Gesell nach langer Abwesenheit und

weiter Reise dem Treffen beiwohnte, gingen die Jüngeren dem Tagesgeschäft nach: Bewaffnet mit einer Verbotstafel und dem Hinweis auf den "Paragraphen 0.9: KEINE FRAUEN IM VEREIN" blockierten sie die Ortsdurchfahrt Müllenbachs für jedes weibliche Wesen. Erst nach Folgeleistung zur Auforderung eines Tanzes wurde die Fahrstrecke freigegeben.

Manch ein Partisan wurde durch den zum Schützenzug auffordernden Böllerschuss der Kanone gegen Abend an sein Heim erinnert. Dem Ruf folgend traten über 200 Schützen, standesgemäß im dunklen Zwirn gekleidet, vor dem Haus Müllenbach an, um nach dem Marsch zum Friedhof und der dortigen Kranzniederlegung am Grabe des unbekannten Soldaten den verstorbenen Kameraden zu gedenken. Dies wurde unter der musikalischen Darbietung des Hünsborner Musikvereins "Hoffnung" erbracht.
 
Beim darauffolgenden Kirchgang in der Müllenbacher Wehrkirche fand man kaum noch Platz auf den Bänken. Im Anschluss stand der Marsch zur Festhalle, wo sodann der diesjährige Kommers mit

seinen Ehrungen abgehalten wurde. Aber das steht in einem anderen Bericht.Weiter geht's auf Seite 2.
 
[Königsgruß inmitten seiner Offiziere.]


"Bussard zum Brecher" wartet auf Bezwinger und "Dicke Berta" begrüßte neuen Turm

(Red/20.07.2001-19:19)

(adi, ls/20.7.2001-19:15) Von Dirk Adolphs und Leif Schmittgen
Marienheide-
Müllenbach - Die letzte Arbeitssitzung des Schützenvereins am Donnerstagabend vor dem alljährlichen Fest beinhaltet in Müllenbach als Höhepunkt eine langjährige Tradition: Die Königsvogeltaufe.
 

[Bilder: Adi --- "Jetz wolle mer se auch ma sprechen lasse!".]



Es treffen sich die Mitglieder des erweiterten Vorstandes, also die in den einzelnen Kommissionen tätigen Schützen, zur letzten Absprache vor dem Fest. Auch die männlichen Hofmitglieder von König Axel Wirth fanden sich gegen Abend in der schon geschmückten Müllenbacher Festhalle ein, um der Zeremonie beizuwohnen.


 
[Die letzte Arbeitssitzung der Müllenbacher Schützen vor dem Fest fand in der schon geschmückten Festhalle statt.]



Der erste Vorsitzende Udo Herrmann begrüßte die Schützen mit dem Tenor, schon jetzt die richtige Einstimmung und Vorfreude auf das bevorstehende Schützenfest zu schaffen. Er erinnerte aber auch noch einmal an den Brand, der am 2. Dezember letzten Jahres den Schießstand des Vereins komplett zerstört hatte. "Der Schützenverein steht jetzt da, wo er 1938 schon mal gestanden hat: Nämlich vor dem Neubau eines Schießstandes", so der Vorsitzende. "Die Weichen in Richtung Aufbau der Anlage sind aber bereits gestellt."



Bei dieser Gelegenheit trug er ein Protokoll aus dem Jahr 1938 vor, worin der Schießstandbau beschlossen wurde. Die Kosten dafür betrugen damals 6.000 Reichsmark. Da aber ein Jahr später der zweite Weltkrieg ausbrach, wurden die Bauarbeiten zunächst auf Eis gelegt. Erst im Jahr 1949 konnten die Arbeiten fortgesetzt werden. Im Jahre 1972 stand dann eine erste große Renovierung an. Dem damaligen Schießleiter Karl-Friederich Bahs wird im übrigen dieses Jahr die Ehrung für 50-jährige Vereinszugehörigkeit zuteil.
 
["Bussard vom Brecher" mit seinen Vätern Volker Wenzel, Gert Hevendehl, Johannes Lütticke, Albert Althaus und dem zweiten Vorsitzenden Reiner Schenk.]



Herrmann dankte den vielen freiwilligen Helfern, sowie insbesondere der T-Shirt Kommission, die für den Wiederaufbau der Schießstätte eine Sonderedition des begehrten "Müllenbacher Shirts" produzierte, von dem nur noch eine kleine Menge auf dem legalen Markt zu erwerben sei.



Schützenbruder Willi Schäfer spendete aus seiner Privatschatulle 500 Mark zum Wiederaufbau, was von den anwesenden Schützen mit anhaltendem Beifall honoriert wurde. Die Festbuchkommission konnte durch Chefredakteur Wolfgang Gaudich ebenfalls einen positiven Bericht abgeben: Der Absatz der Bücher gestalte sich so rasant, dass nur noch rund 80 Exemplare auf dem freien Markt (Kaufpreis: 5 Mark) zu erwerben seien.



Bei Ausverkauf der 800 Exemplar starken Auflage steigen die Schwarzmarktpreise mitunter ins Unermeßliche. Da wundert man sich nicht das so mancher Schütze mitunter jahrelang versucht, über Tauschgeschäfte jeglicher Art alte Exemplare zur Vervollständigung seiner Sammlung zu bekommen.
 
[Die "Dicke Berta" und ihr Bedienpersonal, die Kanoniere (stehend v.l.n.r.) Volker Klucke, Udo Schoppmann, Thomas Schenk, Wolfgang Brüning, Günther Schoppmann, seine Majestät Axel Wirth; (knieend) Gert Hevendehl und der zweite Vorsitzende Reiner Schenk.]



Desweiteren wurde durch den ersten Vorsitzenden Herrmann auch dem noch-König Axel Wirth Dank für das tolle Jahr unter seiner Regentschaft ausgesprochen. Gespickt mit einigen Anekdoten über das Hofjahr beendete Herrmann seine Rede und übergab das Mikro dem zweiten Vorsitzenden Reiner Schenk, der nun die Vogeltaufe vollzog.



Mit dem Namen "Bussard vom Brecher" wurde das "hölzerne Federvieh" im Beisein seiner Erbauer, den Vogelvätern Johannes Lütticke, Volker Wenzel, Gerd Hevendehl und Albert Althaus nun getauft. Symbolisierend für den Schießstand soll der Name des Greif‘s stehen, auf dessen Brust mit goldenen Lettern die Zahl 444 prangt, das Alter des 1557 gegründeten Vereins.



Die Grünröcke stimmten im Anschluss der Taufzeremonie den Müllenbacher Schützenmarsch an. Doch sollte an es diesem Abend nicht bei der einen Taufe bleiben. Es stand die vereinseigene Böllerkanone noch namenlos im Raum. Seine Majestät König Axel enthüllte zwei an der Lafette angebrachte Messingschilder, auf denen eingraviert "Dicke Berta" zu lesen ist.



Über den historischen Hintergrund dieses Namens wusste Kanonier Wolfgang Brüning einiges in seiner Ansprache zu berichten. So stellte im Jahre 1913 Generalstabschef Graf Albert von Schlieffen im damaligen Reichstag den Antrag, eine Kanone zu bauen, mit der man die Festungsanlagen der Franzosen in Lüttich bekämpfen könnte.



Auf allerhöchsten Befehl seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. wurde sodann mit dem Bau des Geschützes im Kaliber 42cm begonnen. Den Auftrag bekam die Firma Krupp die auch dann während der Fertigstellung des Geschützes die Bedienungsmannschaft in Form von Werksarbeitern (Nichtkombattanten) stellte. In Anbetracht der Körperfülle ihrer Chefin Berta Krupp von Bohlen Halbach taufte das Bedienpersonal ihr Geschütz mit dem Titel "Dicke Berta". Sehr zum Unwillen der Namensgeberin.
 
[Dem Schall folgend, ein Blick auf Hügel und Tal. Der neue Unnenberger Turm sei begrüßt.]



Dem Müllenbacher Bedienpersonal hingegen war nach der Taufe ein kindlich verschmitztes Lächeln anzusehen und der Eingabe von Kanonier Günther Schoppmann: "Jetz müssen mer sie auch mal sprechen lassen!" wurde nicht wiedersprochen. So versammelten sich die Schützen auf dem Hallenvorplatz um ihre Kanone, jedoch nicht ohne sich die Gehörgänge zu verstopfen.



Ein ohrenbetäubender Knall schallte nach Zündung der Schwarzpulver-Kartusche über den Platz und rollte durch das Lambachtal hinab zur Talbecke, um in den Seitentälern am Fuße des Unnenbergs zu verhallen. Eingerahmt von einem seltenen Naturschauspiel, einer fast schwarzen Gewitterfront im Hintergrund des Unnenberger Turmes, der von der anderen Seite ein wunderbares Sonnenstreiflicht erhielt, war es für alle Anwesenden ein unvergleichlicher Moment.
 
[Der "Weg des Böller-Schusses".]



So mancher hatte mit Blick auf die bewaldeten Hänge und Täler und dem Schall in seinen Ohren den Müllenbacher Schützenmarsch im Sinn: "Hoch oben im Oberbergischen Land, dem schönen Möllenbiek, da trägt noch der Schütze die Mütze, das Band und schießt mit scharfen Blick. Einst stand er tapfer für Heimat und Herd, und heut‘ schießt er stolz noch den Adler zur Ehr‘ und singt treuen Herzens fröhlich und froh- dem Müllenbach ein Horrido."












 
[Nebel in der Abenddämmerung.]



Die Müllenbacher Kanone begrüßte jedenfalls auf ihre Art den neuen Unnenberger Turm, welcher einen Tag später als die Dicke Berta, nämlich heute, seine Taufe erhalten sollte.
 


444 Jahre Schützen- und Volksfest in Müllenbach

(pl/18.07.2001-11:15)

(pl/18.7.2001-11:15) Marienheide-Müllenbach - Am Wochenende ist es wieder soweit: Von Samstag bis Montag steigt in Müllenbach das traditionelle Schützen- und Volksfest.

Seit langer Zeit feiern die Einwohner im Kirchspiel Müllenbach am vierten Sonntag im Juli ihr Schützenfest. In diesem Jahr kann auf 444 Jahre Schützenwesen zurückgeblickt werden. Auch heute noch wachsen die jüngsten Jahrgänge automatisch in das alte Brauchtumsfest hinein. Schon die kleinsten Müllenbacher warten darauf, mit 14 Jahren endlich in den traditionsreichen Müllenbacher Schützenverein eintreten und – wie ihre Väter – die grüne Mütze tragen zu dürfen. Wenige Jahre später folgt dann oft die aktive Mitarbeit in einer der zahlreichen Kommissionen des Vereins.



Zu den Schützenfesttagen wird das Kirchdorf Müllenbach wieder sein Festtagskleid anlegen. Grün-weiße Fahnen, Wimpelketten und Birkengrün werden das Bild bestimmen.



Bereits am Donnerstagabend treffen sich die Schützen des erweiterten Vorstandes in der Schützenhalle, um den von Albert Althaus und Johannes Lütticke kunstvoll geschnitzten, sowie von Volker Wenzel mit einem naturgetreuen Federkleidanstrich versehenen Holzvogel in gebührender Form zu taufen.



Nach getaner Beschmückung steigen am Freitagabend die Beschmückungsfeiern in den einzelnen Straßen des Dorfes. Im Laufe des Abends werden König Axel Wirth und sein Hofmarschall Matthias Pack den dreizehn Schmückgemeinschaften einen Besuch abstatten, aber auch selber an der Königsresidenz in Rodt feiern.



Offizieller Auftakt des Festes wird am Samstag um 17 Uhr das Platzkonzert an der Friedenseiche mit dem Musikverein "Hoffnung" Hünsborn sein. Punkt 18 Uhr werden Schüsse aus der Böllerkanone den Schützen das Zeichen zum Antreten vor dem Gasthof "Haus Müllenbach" geben; das Abholen des Schützenkönigs, der Fahnen und die Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof schließen sich an.



Bevor sich die große Schützenfamilie um 20 Uhr zum Kommers in der Schützenhalle versammelt, den der Musikverein "Hoffnung" Hünsborn und der Männergesangverein Müllenbach musikalisch gestalten werden, ziehen die Schützen um 18:25 Uhr zum Festgottesdienst in die alte Dorfkirche.

Ein Höhepunkt beim Kommers wird die Ehrung der Vereinsjubilare sein, wobei sechs verdiente Mitglieder für 50-jährige, 15 für 40-jährige und 17 für 25-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet werden.



Früh Aufstehen müssen die Schützen am Sonntagmorgen. Bereits um 8 Uhr ist ein Marsch zum Rodt angesagt, um König Axel an seiner Residenz zum Männerfrühschoppen in der Schützenhalle abzuholen.



Nicht nur beim Frühumzug sondern auch an allen anderen Umzügen des Sonntags werden neben den Hünsborner Musikern auch der Musikzug des Freiwilligen Feuerwehr Marienheide und der Fanfarenzug Lieberhausen mitwirken.



Nach dem großen Festzug durch Müllenbach am Sonntag um 15 Uhr steht anschließend der absolute Höhepunkt des Festes, das Königsvogelschießen an. Die feierliche Krönung des neuen Regentenpaares ist für 19 Uhr in der Schützenhalle vorgesehen.



Zum Festball am Sonntagabend wird die Tanz- und Showband "Die Bambis" aufspielen. Den Königsball am Montagabend wird in bewährter Weise die Tanzband "Sound for you", die in den letzten Jahren wahre Begeisterungsstürme entfachte, musikalisch gestalten. Der Montag beginnt um 10:30 Uhr mit einem musikalischen Familienfrühschoppen in der Schützenhalle. Unterdessen werden die Jungen zwischen 8 und 13 Jahren neben der Festhalle um die Kinder-Königswürde ringen.



Der Kirmesplatz neben der Schützenhalle ist in diesem Jahr mit Autoscooter, Kinderkarussel, Schießbude sowie mehreren Essbuden bestückt. Das diesjährige Festbuch des Schützenvereins Müllenbach enthält neben der Nachlese auf das vorjährige Fest, dem Königsinterview, dem historischen Rückblick "Vor 50 Jahren" und vielen interessanten Fotos auch einen heimatgeschichtlichen Beitrag über die "Mahlmühlen der Bürgermeisterey Marienheide im 18. und 19. Jahrhundert".





Festprogramm und Musik



Samstag, 21. Juli 2001



17 Uhr Platzkonzert an der Friedenseiche

18 Uhr Eröffnung des Festes durch Böllerschießen

Antreten der Schützen am „Haus Müllenbach“

Abholen der Fahnen und

Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof

18:25 Uhr Festgottesdienst

19:15 Uhr Abholen von Königspaar und Hof am „Haus Müllenbach“

20 Uhr Kommers in der Schützenhalle

24 Uhr Ende des Kommers





Sonntag, 22. Juli 2001



7:30 Uhr Wecken durch Böllerschießen

8 Uhr Antreten der Schützen am „Haus Müllenbach“ zum

Abholen des Königs, anschließend

Männerfrühschoppen in der

Schützenhalle bis 13.00 Uhr

15 Uhr Großer Festzug, anschließend

Königsvogelschießen auf dem Festplatz

bei Konzert und Tanz in der Schützenhalle

19 Uhr Krönung des neuen Schützenkönigs

in der Schützenhalle, Festzug ab Schützenhalle

Abholen des Hofes am „Haus Müllenbach“

20:30 Uhr Festball in der Schützenhalle





Montag, 23. Juli 2001



10:30 Uhr Musikalischer Familien-Frühschoppen

in der Schützenhalle bis 13 Uhr, währenddessen:

Kindervogelschießen für Jungen von 8-13 Jahren

14 Uhr Kinder-Unterhaltungsprogramm an der Schule

15 Uhr Antreten der Schützen am „Haus Müllenbach“

Festzug, Stopfenschießen, Konzert und Tanz

Großes Kinderfest mit Überraschungen auf dem Festplatz

17 Uhr Krönung des neuen Kinder-Schützenkönigs

Ermittlung der Tombola-Gewinner und

Preisverteilung in der Schützenhalle

19:30 Uhr Festfinale, Antreten der Schützen auf dem Festplatz

zum Festzug ab Schützenhalle

20:30 Uhr Königsball in der Schützenhalle



Kapellen und Bands beim 444. Schützenfest:



Musikverein „Hoffnung“ Hünsborn, Leitung Friedhelm Stock

Männergesangverein Müllenbach, Leitung: Ralf Zimmermann

Tanz- & Showband „Die Bambis“

Tanz- & Showband „Sound for you“

Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Marienheide, Leitung: Holger Maurer

Fanfarenzug Lieberhausen


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